Vereinsheim der IZG - Rheine 1990 e. V.




Wenn man einen Verein gründet, bedarf es auch eines Raumes, in dem die regelmäßigen Versammlungen stattfinden können.

Seit der Gründung der IZG Rheine e.V. im Jahre 1990 wechselten die Versammlungsräume in Rheine vom ehemaligen Paulushaus über ein Hotel - dort tagten wir auf der Kegelbahn - bis hin zur einer Gaststätte.

Die IZG Rheine hatte noch ein weiteres Problem: Zu einem Sittich- u. Papageienverein gehören natürlich auch regelmäßige Ausstellungen. Diese Ausstellungen begannen 1990 im Paulushaus in Rheine. Nach dessen Abriss wurden sie in ein Hotel verlagert. Der Raum dort wurde bald zu klein und ein Autohaus bot sich als Alternative an. Nach einigen Jahren wurde es auch hier zu eng. Das Autohaus Schiermeier im Industriegebiet Nord stellte uns in dankenswerter Weise seine Ausstellungshalle zur Verfügung. Seit 2008 bietet uns das Autohaus Nitschke auf ca. 800 qm ideale Voraussetzungen, die den Ausstellungsanforderungen optimal entsprechen.

Je größer die Ausstellungsräume wurden, um so größer wurden auch im Laufe der Jahre die Gestaltungsansprüche. Besonders der enorme Vogelbestand der Mitglieder musste berücksichtigt werden. Das hatte zur Folge, dass die Anzahl der Volieren und Ausstellungsvitrinen immer größer wurde. Zusätzlich musste das Cafeteria-Inventar und weiteres Ausstellungsmaterial gelagert werden.

Für eine Übergangszeit konnten Räume in einer ehemaligen Textilfabrik in Rheine angemietet werden. Aufgrund der Abrissabsichten erfolgte die Verlagerung in ein ehemaliges Bauernhaus in Ibbenbüren. Außerdem stellten Mitglieder Keller- und Dachbodenräume zur Verfügung.

Das alles war nicht befriedigend. Im Jahre 2003 begann der Vorstand mit der Suche nach geeigneten Lagerungsmöglichkeiten für die Ausstellungsutensilien, möglichst in Rheine und vorzugsweise in der Nähe unseres Ausstellungslokals - dem Opel-Autohaus Schiermeier in Rheine im Industriegebiet Nord.

Wir wurden fündig im Industriegebiet Nord. Dort bekamen wir von der Stadt Rheine ein Gebäude in Containerbauweise, das 1993 zur Unterbringung von Obdachlosen errichtet worden war.







Bei einer ersten Besichtigung stellten wir fest, dass das Gebäude noch teilweise illegal von Obdachlosen genutzt wurde. Es befand sich in einem trostlosen Zustand: Das Dach war undicht, Wände und Türen erheblich beschädigt, der Fußboden ein Schweizer Käse, überall Feuchtigkeitsschäden, verdreckte Toiletten, Gestank ...

Eigentlich hätten wir verzweifelt das Handtuch werfen müssen. Aber wir sahen es als Herausforderung, uns an die planerische Realisierung heranzumachen. Ein Bauausschuss wurde gegründet; denn viele unserer Vereinsmitglieder kommen aus Handwerksberufen, also beste Voraussetzung, zu realistischen Kostenzahlen zu kommen.


Nachdem im Januar 2004 allen Mitgliedern Gelegenheit zur Besichtigung gegeben wurde, konnte in der Jahreshauptversammlung über die abschließende Kostenermittlung und über die Finanzierungsmöglichkeiten berichtet und entschieden werden. Fast einstimmig mit nur einer Gegenstimme erfolgte der zustimmende Beschluss.


Jetzt konnte es richtig los gehen: Die rechtlichen Voraussetzungen wurden geschaffen, die Planung verfeinert und der Arbeitseinsatz organisiert. Die Planung sah zunächst nur vor, etwa die Hälfte des Gebäudes zur Lagerung der Ausstellungsutensilien und die andere Hälfte für Vereinsversammlungen zu nutzen.


Nach fruchtbaren Gesprächen mit der Stadt Rheine gelang es, eine gebrauchte Garage für die Unterbringung der Ausstellungsmaterialien auf dem Vereinsheimgrundstück aufzustellen. Dadurch konnte der Gruppenraum für Vereinsversammlungen planerisch größer gestaltet werden. Das trug enorm dazu bei, die Arbeitseinsatzmotivation zu steigern: jetzt nahm das Gebäude schon die Form eines richtigen Vereinsheimes an.

Frisch, fromm, fröhlich, frei gingen wir daran, das Gebäude zu entkernen. Vorweg war das Flachdach fachmännisch abgedichtet worden. Und schon begannen die Probleme. Beseelt von dem Gedanken, was sich wohl so alles hinter den Verkleidungen verbergen könnte, mussten wir bis auf die Außenhaut des Gebäudes alles abzureißen.







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us einem Durchbruch wurde eine komplette Freilegung, aus einem Sanitärraum wurden zwei, Isolierung, Kabel- und Rohrsysteme mussten neu verlegt, der Innenbereich mit Holz verkleidet werden. Fenster und Jalousien wurden gängig gemacht und zum Teil sogar völlig erneuert., die Jalousien waren z. B. nur noch Trümmerreste. Für die Fenster des Gebäudes war aus versicherungstechnischen Gründen eine Außenvergitterung erforderlich und, und, und...

Küche und Sanitärräume wurden gefliest, der Fußboden im Gruppenraum zunächst mit OSB-Platten ausgelegt.

Die Beheizung war ursprünglich mit Elektrogeräten vorgesehen. Aus Verbrauchskostengründen wurde umgeplant und eine Ölheizung favorisiert. Dafür wurde ein kleiner Anbau errichtet, um die notwendigen Öltanks fachgerecht unterzubringen. Nachdem alles nun installiert war, änderte sich dramatisch der Heizölmarkt, das Öl wurde nun viel zu teuer.

Also, noch einmal alles ändern! Die Ölanlage wurde günstig verkauft und über eine Firma in Rheine ein ausreichend dimensionierter Kaminofen gesponsert.

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uch die Außenanlagen mussten neu gestaltet werden. Nach der Einzäunung des Grundstücks wurde eine Rotbuchenhecke gepflanzt (die Pflanzen konnten gesponsert werden) und Rasen gesät.

Eine große Terrasse aus Betonpflastersteinen, die wir unentgeltlich erhielten und an bisheriger Stelle ausbuddeln und transportieren mussten, Zufahrt zur Garage und Zugänge zum Vereinsheim wurden angelegt und ein Fahrradständer installiert.

Was nützt das schönste Vereinsheim, wenn die Inneneinrichtung fehlt. Hier half oft das Internet. Schließlich schafften wir es, das Vereinsheim benutzbar herzurichten. Einige unserer Vereinsdamen zauberten Gardinen vor die Fenster, so dass alles schon ganz gemütlich aussah.

Die Lagerungs-Garage platzte mittlerweile aus allen Nähten; denn so ein Vereinsheim entwickelt seinen eigenen Lagerungsbedarf. Kommissar Zufall bescherte uns eine günstige Gelegenheit, eine bereits aufgestellte, aber noch nicht benutzte Holzhütte, zu erwerben.

Aber wie das im ordentlichen Leben immer so ist: das liebe Geld reicht nicht. Die Mitglieder mussten noch einmal mit einer Umlage zu helfen. Und auch das genügte noch nicht. Zwei Mitglieder halfen in dankeswerter Weise zinslos mit einem Darlehn in beträchtlicher Höhe.








Ab 2005 war das Vereinsheim funktionstüchtig, wenn auch noch nicht äußerlich in einem strahlenden Anstrich. Damit wurde 2007 begonnen, ebenso mit der Überdachung der Terrasse. Noch einiges mehr kann in die Zeit gesetzt werden.

Die monatlichen Mitgliederversammlungen, der 14-tägige Klönabend, die regelmäßigen Vorstandssitzungen und die verschiedenen festlichen Veranstaltungen (Maifeier, Sommerfest, Oktoberfest, Weihnachtsfeier und Pokalübergabe und, und, und...) tragen dazu bei, innerhalb der IZG Rheine 1990 e.V. das Vereinsleben zu aktivieren in dem stolzen Bewusstsein, ein eigenes schönes Vereinsheim geschaffen zu haben.

An dieser Stelle sei noch einmal all den Mitgliedern herzlichst gedankt, die unermüdlich und selbstlos mit Arbeitseinsatz und Rat und Tat dazu beitragen haben, das Projekt „Vereinsheim“ zu realisieren.